Ein Forscherteam rund um Cameron C. Lee von der Kent State University, USA, veröffentlichte jüngst einen Bericht, der auf einen Zusammenhang zwischen der Jahrringbreite eines Baumes und den Luftmassen der vorangegangenen Jahre schließen lässt. Luftmassen sind dabei messbare Größen aus dem Zusammenspiel verschiedener Einflussfaktoren wie Temperatur oder Niederschlag. Wie die Forscher in ihrem Bericht schreiben, sind Bäume respektive Wälder nicht einzelnen Faktoren singulär, sondern einer gegenseitigen Interaktion all dieser Einflüsse ausgesetzt – dessen Ergebnis die Luftmassen sind.
Untersuchungsumfang waren dabei 130 Baumarten in über 900 Wäldern, verteilt in der nördlichen Hemisphäre. Ergebnis der umfangreichen Studie ist der messbare Zusammenhang zwischen der Jahrringbreite und der Häufigkeit einzelner, periodisch auftretender Luftmassen, wie beispielsweise trocken und warm oder kalt und feucht. Die Forscher fanden dabei heraus, dass Luftmassen teilweise einen deutlich größeren Einfluss auf das Wachstum und damit die Gesundheit des Baumes an sich haben als Temperatur oder Niederschlag allein. Dieser Einfluss beginnt zudem bereits oft bis zu einem Jahr im Voraus – lang, bevor sich das Ergebnis der herrschenden Umweltbedingungen am späteren Jahresring niederschlägt. Das Forscherteam erhofft sich dadurch, über die Luftmassen eine Aussage über den zukünftigen Waldzustand beziehungsweise dessen Gesundheit treffen zu können. Stresszustände und somit auch potenzielle Brandherde könnten so frühzeitig identifiziert werden.
Darüber hinaus lassen sich aus der Studie Rückschlüsse daraus ziehen, welche Faktoren welche Baumarten mehr betreffen oder weniger.
Unten geht's zur im Bericht beschriebenen Studie:
Lee, C. C., & Dannenberg, M. P. (2023). Frequencies of multivariate air masses drive tree growth. Journal of Geophysical Research: Biogeosciences, 128, e2022JG007064. https://doi.org/10.1029/2022JG007064
