Fichtenschädlinge

Fichtenblüten von neuartigem Pilz befallen

Ein Artikel von Remo Bühler (für Forstverein Niederösterreich und Wien bearbeitet) | 15.02.2023 - 10:15
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Die Karte zeigt die Fundorte des neuen Pilzes (rote Punkte) und das Verbreitungsgebiet der einheimischen Fichte (grün) © Ludwig Beenken

Der als Microstrobilinia castrans bezeichnete Pilz ernährt sich von Fichtenpollen und zerstört dabei männliche Blüten. Auf anderen Teilen der Bäume kommt er nicht vor. Erstmals gefunden wurde der neue grau-beige Schlauchpilz 2018 an einer Himalaja-Fichte. Mittlerweile wurde er an rund 130 Orten nachgewiesen. Befallen werden neben der Art aus Asien auch die serbische und unsere einheimische Fichte. Am häufigsten kommt der Pilz in Höhenlagen über 800 m vor. Konkret betroffen sind Standorte im Jura, in den Alpen und im Schwarzwald (s. Übersichtskarte).

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Der Pilz Microstrobilinia castrans besitzt grau-beige Becher und befällt männliche Fichtenblüten © Valentin Queloz

Die Herkunft des Schädlings ist noch unklar. Ein im Bericht der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, Birmensdorf/CH, zitierter Wissenschaftler vermutet jedoch, dass er mit Parkbäumen eingeschleppt wurde. Als möglich betrachtet wird auch, dass der Pilz heimisch ist und bei der Verbreitung nun durch Umweltveränderungen begünstigt wird.