FHP-Positionspapier

„EUDR neu und praxistauglich aufsetzen!“

Ein Artikel von Robert Spannlang (für Forstverein Niederösterreich und Wien bearbeitet) | 22.03.2024 - 08:32

Die Umsetzung der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) stelle die gesamte Wertschöpfungskette Holz vor erhebliche Herausforderungen, heißt es in einem dieser Tage veröffentlichten Positionspapier der Kooperationsplattform Forst-Holz-Papier (FHP). „Allen Betrieben der holzbasierten Wertschöpfungskette droht ein unverhältnismäßiger und nicht mehr darstellbarer bürokratischer Aufwand, der enorme finanzielle und personelle Ressourcen binden wird. Außerdem befürchten wir negative Auswirkungen auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Holzlands Österreich. Der desaströse Testbetrieb des von der Europäischen Kommission bereitgestellten Informationssystems zum Jahresanfang, war ein weiterer Beleg, dass die EUDR in der vorliegenden Form nicht umsetzbar ist.“

FHP fordert daher,

  • die EUDR inhaltlich völlig neu und praxistauglich aufzusetzen. Länder mit stabiler bzw. zunehmender Waldfläche, nachhaltiger Waldbewirtschaftung und funktionierendem Gesetzesvollzug seien von den unnötigen bürokratischen Hürden auszunehmen.
  • die Umsetzungsfristen zu verlängern. Ohne zeitnahe Klärung der grundlegenden inhaltlichen Fragen und ohne ein technisch ausgereiftes EU-Informationssystem seien die Vorgaben der EUDR trotz intensivster Bemühungen von den Unternehmen nicht fristgerecht umsetzbar.
  • die Abläufe der Lieferketten und die betriebliche Praxis zu berücksichtigen und Interpretationsspielräume in diesem Sinne auszulegen. Die Vorgaben der EUDR verfolgen ein Ziel, das von der Forst-Holz-Branche grundsätzlich unterstützt werde, berücksichtigten aber in den konkreten Regelungen nicht die Abläufe in der Praxis.