SÜDDEUTSCHLAND/ÖSTERREICH

Knapp unter Rekordniveaus

Ein Artikel von Gerd Ebner | 27.04.2022 - 09:20

Speziell in der letzten März- und ersten Aprilwoche kam kräftig Fahrt in die Preisgestaltung. Gute Marktaussichten bei Schnittholz und eine ungewisse Versorgungslage für die Zeit ab Mai sorgen im Zusammenspiel mit den höheren Preiserwartungen der Waldbesitzer für einen kräftigen Preisauftrieb.
Die preisliche Obergrenze in Österreich markieren die Frei-Werk-Abschlüsse der Österreichischen Bundesforste mit Großindustrien. Die Masse der Neuabschlüsse im April beginnt bei etwa 110 €/fm ab Waldstraße. Das obere Ende sind rund 124 €/fm.
In Nordösterreich wurden die Preise in Relation zu den Vorquartalen am stärksten angehoben. Die Region, die jüngst am stärksten vom Käferholz betroffen war, hat also deutlich zugelegt. Wenngleich man hört, dass noch nicht alle Holzindustrien das neue Niveau so akzeptiert haben.

In Nordösterreich spielt das tschechische Preisniveau eine große Rolle. Bis vor Kurzem war das preissenkend gemeint. Derzeit notiert das Holz nördlich der Landgrenze aber höher – bei gleichzeitig ungewohnt geringem Angebot.

In Bayern und Baden-Württemberg haben die Preise noch etwas stärker angezogen. Zumindest plus 3 €/fm sind nun mehr zu zahlen als noch im März. Zum Vorjahr beträgt die Steigerung gute 30 €/fm. Auf die Preishöchststände vom August 2021 fehlt nur noch 1 €/fm. Da im Mai mit keinen nennenswerten Schadholzmengen zu rechnen ist, dürften die Rekordpreise bereits im Mai geknackt werden. Glaubt man den Vorhersagen des deutschen Landwirtschaftsministeriums (Anmerkung: Halbierung der Schadholzmenge von 2021 auf 2022), könnte die Preiskurve noch weiter nach oben steigen.