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Borkenkäferbefall auch an Tannen und Lärchen

Ein Artikel von Dagmar Holley (für Forstverein Niederösterreich und Wien bearbeitet) | 22.09.2022 - 12:13

Die Tannenborkenkäfer sind allein schon wegen ihrer geringen Größe sehr unscheinbar. Befallene Tannen erkennen selbst Förster oft erst sehr spät. Die Anzeichen für Tannenborkenkäferbefall sind nämlich recht unspezifisch: Harzfluss, dürre Kronenäste oder eine fahlgrüne Nadelverfärbung können auch andere Ursachen haben.
Scheidet die Tanne denn nun auf Grund der Borkenkäferprobleme als Baumart für den Zukunftswald in Bayern aus? „Nein, sicherlich nicht,“ meint Dr. Peter Pröbstle, der Leiter der Bayerischen Landesanstalt (LWF), denn „gerade wenn sie an der richtigen Stelle eingesetzt wird, ist sie vital und widerstandsfähig. Im Wald der Zukunft hat die Weißtanne als klimatolerante und stabile, heimische Baumart weiter ihren festen Platz, auch wenn künftig die Käferattacken zunehmen werden.“

Die Häufung warmer, trockener Jahre führt auch bei der Europäischen Lärche zu einem vermehrten Borkenkäferbefall. Der Befall unterscheidet sich beim Lärchenborkenkäfer kaum vom bekannten Buchdrucker an Fichte, mit zwei Ausnahmen: Er befällt gerne auch jüngere Bestände und bei Massenvermehrungen tritt er massiv, aber meist nur kurz in Erscheinung.