Waldökologie

Erneutes Fichtenmastjahr

Ein Artikel von Philipp Matzku (für Forstverein Niederösterreich und Wien bearbeitet) | 12.05.2022 - 14:47
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Bäume blühen aufgrund des Klimastresses in immer kürzeren Abständen © Naturschutzbund

Bereits 2020 galt als Rekordjahr, auch 2018 blühte der Fichtenwald, wenngleich nicht so intensiv. Auch bei anderen Bäumen, vor allem Laubbäumen, ist heuer mit einem Mastjahr zu rechnen.  

„In der traditionellen Forstwirtschaftslehre wurde als Richtzahl bisher jedes siebente Jahr als durchschnittliches Mastjahr eingeschätzt, von anderer Seite – unter Hinweis auf Sonnenfleckenzyklen – jedes elfte Jahr. In manchen Regionen war es bis vor Jahrzehnten jedes vierte Jahr“, weiß der steirische Naturschutzbund-Präsident Johannes Gepp.

Spätestens seit der Jahrtausendwende sind diese Regionalisierung der Forstregeln zu vernachlässigen. „Das Phänomen des massenhaften Blühens unserer Bäume erstreckt sich gleichermaßen über ganz Mitteleuropa, zumindest über den gesamten Ostalpenraum und alle Vorländer“, erklärt Gepp. „Dieses bereits jahrelang anhaltende „Stressblühen“ und das darauffolgende Massenfruchten unserer Bäume ist eine direkte Reaktion auf den Klimawandel.“