Österreich/Deutschland

Kräftige Preissteigerungen

Ein Artikel von Gerd Ebner | 25.08.2021 - 09:04

Preise steigen und nähern sich an

Das Preisniveau kletterte in Süddeutschland und Österreich vom bisherigen historischen Höchststand nochmals kräftig hinauf. Der Holzkurier macht für Fi/Ta-Blochholz, B (A/C), 2b, frei Waldstraße eine Preisspanne von 110 bis 121 €/fm fest. Wobei es kaum noch Preisunterschiede zwischen Bayern, Baden-Württemberg und Österreich gibt.

Anlieferung besserte sich stark

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© holzkurier.com

Das Anbot war zuletzt deutlich höher als in den Vormonaten. In Nordösterreich drehte die Marktlage binnen drei Wochen. Hier war bereits von kontingentierter Zulieferung die Rede. Allerdings auch, weil nicht in jedem Fall die gesamte Sägewerksmannschaft aufgrund der Urlaube zur Verfügung stand. Die Versorgung war im Juli in Österreich bundesweit gut.

Bei weiterhin vorhandenen Absatzmöglichkeiten von Schnittholz sind die österreichischen Sägewerke nach wie vor voll aufnahmefähig, dementsprechend rege ist die Nachfrage nach Nadelsägerundholz. Die sommerlichen Gewitterstürme brachten geringe Mengen an Schadholz – die für die betroffenen Forstbetriebe in der Regel gut vermarktbar waren und sind.

Plus 7 Euro

Das Preisniveau in Österreich reicht für die Hauptmengen von 113 bis 120 €/fm. Das sind rund 7 €/fm mehr als im Juli. Zum August 2020 bedeutet das einen Preisanstieg um 50,5 €/fm oder +76 %.

Sowohl die befragten Waldbesitzer als Säger gehen davon aus, dass in den kommenden Wochen das Rundholzaufkommen weiter steigen wird. So gibt es da und dort frisches Schadholz. Die Aufarbeitung erfolgt angesichts des Preisniveaus sehr großzügig – angrenzendes, geeignetes Frischholz wird gerne mitgenommen.

Attraktive Preise

Angesichts des tiefen Preisniveaus der Vorjahre dürften sich außerdem viele Kleinwaldbesitzer im Herbst verstärkt der Holzernte zuwenden. Pauschalierte Betriebe sollten nach Abzug der Erntekosten einen dreistelligen Nettoerlös erzielen können – das gab es so ebenfalls noch nie.

Teilweise fehlt Forsttechnik

Für die Ernte in Steillagen mangelt es lokal an Seilkranen. Das blockiert in Südösterreich die Aufarbeitung der noch vorhandenen Schneebruchschäden der Vorjahre.

Aus Tschechien mehren sich wieder die Rundholzangebote.

In Bayern und Baden-Württemberg liegt das Preisniveau im August bei 110/111 €/fm bis 120/121 €/fm. Das sind zum Juli Steigerungen um 6 bis 9 €/fm. Verglichen mit den Tiefstständen des vorigen Jahres, ergibt sich für Baden-Württemberg eine Preissteigerung von 55 €/fm oder 90 %. Das jetzige Preisniveau in Bayern ist eine exakte Preisverdoppelung im Jahresvergleich. Im Mittel erlöst Fi/Ta-Kurzholz 115 €/fm – im August 2020 waren es im Mittel 57,5 €/fm.

Der für den Wald segensreiche Sommerregen in Süddeutschland erschwerte etwas die Rundholzernte. In der dritten Augustwoche hat sich allerdings alles wieder normalisiert – sodass die Ernte wieder voll anlief. „Es kommt wieder ordentlich Holz aus dem Wald“, hieß es zuletzt.

Im östlichen Schwarzwald gibt es Käferholzaufkommen. Die daraus anfallenden Schadholzmengen sind aber sehr gut am Markt unterzubringen.