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Holzpolter © Günther Jauk

SÜDDEUTSCHLAND/ÖSTERREICH

Verfügbarkeit wichtiger als Preis

Ein Artikel von Gerd Ebner | 04.06.2021 - 08:35

Historische Höchstpreise in Sichtweite

Zum Tiefstpreis seit 2006, der im Juli 2020 erreicht war, beträgt die Preiszunahme mittlerweile 30 €/fm (Österreich) bis 34 €/fm (Baden-Württemberg). Hält diese Geschwindigkeit bei den Zunahmen an, so wird im 3. Quartal ein neues Höchstpreisniveau in Österreich und Süddeutschland erreicht sein. Dafür fehlen noch 7 €/fm (Österreich) bis 11 €/fm (Baden-Württemberg).

In Österreich ist die 100 €/fm-Marke lokal überschritten. Für Mai machte der Holzkurier ein Preisniveau von 90 bis 102 €/fm fest. In Baden-Württemberg sind es 86 bis 96 €/fm (+4 €/fm), 87 bis 97 €/fm (+3,5 €/fm) in Bayern.

Langsam entspannt sich Versorgungslage

Ein größeres Thema als der Preis ist für die Rundholzkäufer derzeit die Verfügbarkeit. Zwar erfolgte im Laufe des Mai eine deutliche Entspannung in Südösterreich, doch findet gerade erst eine Umstellung auf „Normalversorgung“ statt. Die feuchte Witterung hilft dem Wald, sorgt aber für teilweise unbefahrbare Waldböden/-straßen.

Vor Mitte Juli ist heuer mit keinem nennenswerten Käferholzanfall zu rechnen. Bis zu diesem Zeitpunkt schätzen die Säger ihre Versorgung als noch nicht gänzlich gesichert ein. Für Juli stehen daher bei einzelnen Sägewerken Schichtrücknahmen im Raum. Der starke Einschnitt der Vormonate führte auch zu Überstunden- und Urlaubsaufbau in den Sägewerken. Es könnte sein, dass es im Sommer doch zu längeren Instandhaltungsstillständen kommt.

Neue Rundholznachfrager – Rumänien und China

Der europäische Rundholzmarkt ist heuer zu einem internationalen geworden: „Chinesische Anbieter treiben Preise auf Auktion in Frankreich“, „120 € für Kiefer in Polen wegen internationaler Nachfrage“, „Rumänien Nummer 5-Empfänger von deutschem Nadelrundholz“ … Kolportiert werden bereits 84 bis 99 €/fm-Angebote für A/Cx-Ware im Container von chinesischen Importeuren. Deutsche Waldbesitzer sprechen von interessanten Angeboten aus China – betonen aber gleichzeitig, die Versorgung der heimischen Sägewerke sicherstellen zu wollen. Zumal eine Ausformung von 12,5 m und der gewünschte 20 cm Zopf nicht trivial sind.

Gegenteil von gut ist gut gemeint 

„Zur Unzeit“ startet nun das „gut gemeinte“ Forstschäden-Ausgleichsgesetz in Deutschland. Wie stark die verordnete Einschlagsreduktion wirken wird, weiß noch niemand.