Österreich

Forststraßennetz laut WWF "extrem dicht"

Ein Artikel von Philipp Matzku (für Forstverein Niederösterreich und Wien bearbeitet) | 11.01.2024 - 12:00

„Das extrem dichte Netz an LKW-befahrbaren Straßen zerschneidet unsere Wälder und wirkt sich negativ auf ihr Mikroklima, ihre Artenvielfalt und ihre Fähigkeit zur Kohlenstoffspeicherung aus“, erklärt WWF-Waldexpertin Karin Enzenhofer.

Zum Schutz von „großen zusammenhängenden Waldflächen“ fordert der WWF strengere rechtliche Vorgaben. So sollten Genehmigungsverfahren den Natur- und Klimaschutz stärker berücksichtigen, bundesweit vereinheitlicht sowie in den Naturschutzgesetzen der Länder verankert werden. „Die zuständige Politik muss sicherstellen, dass nur solche Forststraßen gebaut und gefördert werden, deren Notwendigkeit und Dimensionierung nachvollziehbar und begründet sind“, betont Enzenhofer.

Felix Monteccucoli, Präsident der Land & Forst Betriebe Österreich und  selbst Waldeigentümer von 900 ha, verweist im Ö1 Journal um acht am 11. Januar darauf, dass die Borkenkäferprävention und die Erhaltung der Schutzwirkung des Waldes mitunter weitere Erschließungen erfordere. Er nennt das Beispiel Osttirol, wo es es zu einer „riesigen Borkenkäferkalamität kam“, weil die Infrastruktur gefehlt habe um rechtzeitig und präventiv dagegen Maßnahmen zu setzen. „Der Wald in Österreich werde kleinflächig bewirtschaftet, was eine entsprechende Erschließung notwendig mache“, so der Verbandspräsident.